Berlin-Film-Katalog

(in Vorbereitung)

Hilde HUNDERT

An dieser Stelle weisen wir gern hin auf die Filmreihe HILDE HUNDERT zum hundertsten Geburtstag von Hildegard Knef. Die Aufführungen finden nicht im Rahmen von Berlin-Film-Katalog statt, aber ebenfalls im Cosima-Filmtheater.


Hilde HUNDERT
Raritäten zum 100. Geburtstag von Hildegard Knef im Cosima-Filmtheater

Am 28. Dezember 2025 wäre Hildegard Knef hundert Jahre alt geworden. Einen Großteil ihrer Kindheit und Jugend hat die 2002 leider verstorbene Schauspielerin, Sängerin und Schriftstellerin in Berlin in der Bern­hard­straße am heutigen S-Bahnhof Bundesplatz ver­bracht, in Häu­sern, die dort standen, wo heute die Stadt­auto­bahn verläuft. Vermutlich hat die junge Hildegard Knef auch das 1935 eröffnete Cosima-Filmtheater besucht, das sich nur wenige Schrit­te entfernt befindet.

Das Cosima-Filmtheater würdigt den runden Geburtstag, indem es im Jahr 2025 teils bekannte, teils unbekannte, in jedem Falle aber selten gezeigte Filme mit Hildegard Knef präsentiert. Spieltermin der HILDE HUNDERT betitelten Reihe ist jeweils der letzte Montag eines jeden Monats um 17.30 Uhr. Bei großer Nachfrage gibt es eine Wie­der­holung zu einem späteren Zeitpunkt.

Zu jedem Film gibt es eine Einführung von Jan Gympel, Film­historiker und Kurator der Reihe.


Unser Flyer zu dieser Reihe im dritten Quartal 2025. Sie dürfen ihn gern herunterladen, ausdrucken, verteilen oder einrahmen und an die Wand hängen.

Unser Flyer zu dieser Reihe im Mai und Juni 2025. Sie dürfen ihn gern herunterladen, ausdrucken, verteilen oder einrahmen und an die Wand hängen.

Unser Flyer zu dieser Reihe im April 2025 (plus der Wiederholungstermine für die Filme aus dem ersten Quartal). Sie dürfen ihn gern herunterladen, ausdrucken, verteilen oder einrahmen und an die Wand hängen.

Unser Flyer zu dieser Reihe im ersten Quartal 2025. Sie dürfen ihn gern herunterladen, ausdrucken, verteilen oder einrahmen und an die Wand hängen.



Das Programm im dritten Quartal 2025:


Montag, 28. Juli 2025, 17.30 Uhr

Madeleine und der Legionär

BRD 1957/1958 – 101 Minuten – Schwarzweiß – R: Wolfgang Staudte – B: Emil Bur­ri, Jo­hannes Mario Simmel, Werner Jörg Lüddecke – K: Václav Vích – M: Sieg­fried Franz – D: Hildegard Knef, Hannes Messemer, Bernhard Wicki, Hel­mut Schmid, Jo­achim Hansen, Harry Meyen, Leonard Steckel, Werner Peters, Siegfried Lowitz

1957 tobte in Algerien der Kolonialkrieg der Franzosen, der von beiden Seiten mit großer Brutalität geführt wurde und Frankreich schließlich in eine Staats­krise stürzte. Ausgerechnet dieses ganz heiße Eisen packte die gerade wieder­erstan­d­e­ne Ufa (deren „Entflechtung“  von den Alliierten be- und von den Deutschen hintertrieben worden war) an. Als großen Star hatte der Filmkonzern Hildegard Knef engagiert – quasi vom Broad­way weg. Bei „Madeleine und der Legionär“ agierte sie ein wei­te­res Mal vor der Kamera von Václav Vích und unter der Regie von Wolf­gang Staud­te, der sich kurz zuvor mit der DEFA entzweit hatte; seine jahrelange Ar­beit für die staatliche Filmproduktion der DDR wurde ihm im Westen übelgenommen, aber Maria Schell hatte ihn für „Rose Bernd“ haben wollen, und die­ser Film war ein Erfolg gewesen. Auch sonst setzte die Ufa auf bewährte und re­nom­mier­te Kräf­te, darunter als Drehbuchautoren Emil Burri, Johannes Mario Simmel und Werner Jörg Lüddecke. Das Ergebnis, Anfang 1958 im brandneuen Berliner Zoo-Palast uraufgeführt, galt dennoch als kraftlos, von seiner Handlung, seinem Standpunkt und seiner Aussage her konfus und insgesamt als misslungen. Seit­her ist der Film um eine fran­zösische Lehrerin in Algerien, die in die Flucht eini­ger Frem­den­legionäre ver­wickelt wird, deshalb kaum gezeigt wor­den. Wir bieten die seltene Gelegenheit, das zeitgenössische Urteil zu überprüfen).


Mehr zu dem Film hier.



Montag, 25. August 2025, 17.30 Uhr

Lulu

A 1962 – 100 Minuten – Schwarzweiß – R: Rolf Thiele – B: Rolf Thiele, Herbert Reinecker – K: Michel Kelber – M: Carl de Groof – D: Nadja Tiller, O. E. Hasse, Hildegard Knef, Mario Adorf, Charles Regnier, Rudolf Forster, Leon Askin, Sieg­hardt Rupp

Rolf Thiele, der seinerzeit gern als „Cheferotiker des deutschen Films“ be­zeich­net wurde, konn­te an Frank Wedekinds „Lulu“ (unter diesem Titel hatte der Schriftsteller 1913 selbst eine Zusammenfassung seiner beiden auf Skandal gebürsteten Stü­cke „Erd­geist“ und „Die Büchse der Pandora“ erstellt) eigent­lich nicht vorbei­gehen. Natürlich spielte die Titelrolle der lustbetonten amo­ralischen Göre, die die Men­schen, welche sie in ihren Bann zieht, ins Unglück stürzt, seine bevorzugte Hauptdarstellerin Nadja Tiller. 1958 hatte Thiele ihr mit „Das Mäd­chen Rose­marie“ die Chance zu einer großen internationalen Karriere eröffnet – die sie aber lieber nicht ergriff und stattdessen bei ihm blieb. An der Seite vieler anderer damaliger Stars agierte Hildegard Knef als Gräfin Geschwitz, die Lulu ebenfalls verfallen ist, und zwar so sehr, dass sie diese auch auf ihrem gesellschaftlichen Abstieg begleitet. Rolf Thie­le befand sich um 1960 auf dem Höhepunkt seines Schaf­fens, seine meist leicht provokanten, auch et­was stilisierten Arbeiten konnten nur selten den eigenen An­spruch ein­lösen, schrammten zuweilen an der Grenze zur unfreiwilligen Ko­mik entlang, waren aber mindestens interessant misslungen. Die zeit­genös­si­sche Kritik, vom deutschsprachigen Film der damaligen Gegenwart generell genervt bis angewidert, zeigte dafür wenig Verständnis, war allerdings auch noch nicht in der Theorie der Camp-Kultur geschult.


Mehr zu dem Film hier.



Montag, 29. September 2025, 17.30 Uhr (voraussichtlich)

Laura

BRD 1962 – 115 Minuten – Schwarzweiß – R+B: Franz Josef Wild – K: Günter Kropf – D: Hildegard Knef, Adolf Wohlbrück, Hellmut Lange, John van Dreelen, Hilli Wildenhain, Nora Minor, Wolf Schmidtholstein, Kunibert G. Gensichen, Tho­mas Alder

Vera Casparys Roman „Laura“ war schon 1944 in Hollywood unter der Re­gie von Otto Preminger zum Film gemacht worden. 1962 produzierte der Bayerische Rundfunk für das Deutsche Fernsehen diese Adaption, als reine Studio­produk­tion im stark am Theater orientierten Stil der damals weitverbreiteten und inzwi­schen völlig verschwundenen Fern­seh­spiele. Der Stoff um den Mord an einer Frau aus der gehobenen Mittel­schicht bot eine Paraderolle für Hildegard Knef, an deren Sei­te Adolf Wohlbrück (in einem seiner letzten großen Auftritte vor der Ka­mera) und Hellmut Lange glänz­ten. Das Fachblatt „Funk-Korrespondenz“ (Nr. 31-32 vom 1. August 1962) ur­teil­te: „‘Lau­ra’ war ein geschickt angelegter, psychologisch durchdachter Krimi­nal­fall, der sich von Stücken gleichen Genres vorteilhaft abhob. (…) Josef Wilds Regie brachte die Atmosphäre kulti­vierter Halbwelt zur Geltung und erfaßte damit den Kern der Vorlage.“ Bei der Erstausstrahlung im Juli 1962 wurde eine Seh­betei­ligung (bezogen auf alle Fernsehhaushalte) von 61 Prozent gemessen. In einer repräsentativen Befra­gung gaben die Zuschauer der Produktion auf ei­ner von +/-0 ausgehenden Ska­la die herausragende Note +7.


Mehr zu dem Film hier (mit Spoiler!).



Das Programm im zweiten Quartal 2025:


Montag, 14. April 2025, 17.30 Uhr

Die Sünderin
(siehe unten)


Montag, 28. April 2025, 17.30 Uhr und Montag, 23. Juni 2025, 17.30 Uhr

Geständnis unter vier Augen (Treffpunkt Kanalstraße)

BRD 1954 – 100 Minuten – Schwarzweiß – R: André Michel – B: Hugo Maria Kritz, Answald Krüger, Werner Jörg Lüddecke – K: Helmuth Ashley – M: Werner Eisbrenner – D: Hildegard Knef, Ivan Desny, Carl Raddatz, Werner Hinz, Hans Christian Blech, Franz Schafheitlin, Stanislav Ledinek, Ursula Grabley

Hildegard Knef drehte viele Filme, doch eine bemerkenswert große Zahl davon ist weitgehend in Vergessenheit geraten. Dazu zählt auch „Geständnis unter vier Augen“ (Alternativtitel: „Treffpunkt Kanalstraße“), der die Knef nicht mehr wie in den Filmen, die wir im ersten Quartal präsentiert haben (siehe unten), als jun­ge Verführerin zeigt, sondern – mit an­de­rer, kürzerer Frisur – als gestandene, weit­gereiste Starjournalistin. Im Hamburg der damali­gen Gegenwart (das zur Me­dien­hauptstadt der jun­gen Bundesrepublik ge­wor­den ist) wird die aus Rumä­nien stammende Frau überraschend mit ihrer Vergan­gen­heit konfrontiert, findet dabei aber nicht nur die Liebe, sondern kommt auch gleich mehreren Verbrechen auf die Spur. In dem Drama, das nach einem Ro­man entstand, der im „Stern“ er­schie­nen war, und das der Franzose André Michel insze­nier­te, agierten neben Hildegard Knef weitere Stars wie Ivan Des­ny, Wer­ner Hinz, Hans Christian Blech und Carl Raddatz. Mit letzterem hatte sie rund ein Jahrzehnt zuvor einen ihrer ersten Auftritte vor der Kamera gehabt (in einer kur­zen Szene in Helmut Käutners „Unter den Brücken“).


Mehr zu dem Film hier.


Montag, 12. Mai 2025, 17.30 Uhr

Alraune
(siehe unten)


Montag, 26. Mai 2025, 17.30 Uhr

Entscheidung vor Morgengrauen

Decision Before Dawn – USA 1951 – 115 Minuten – Schwarzweiß – R: Anatole Litvak – D: Peter Viertel – K: Frank Planer – M: Franz Waxman – D: Oskar Werner, Richard Basehart, Gary Merrill, Hildegard Knef, Dominique Blanchar, O.E. Hasse, Wilfried Seyfert, Hans Christian Blech, Helene Thimig

Wir zeigen die (vervollständigte) deutsche Fassung.

„Decision Before Dawn“ wurde seinerzeit bezeichnet als der erste Kriegsfilm, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland gedreht wurde. In der jungen Bun­des­republik war man bereits wieder so selbstbewusst, dass es gegen die Pro­duktion Widerstand gab, weil ein „anti-deutscher“ Film befürchtet wurde. Dabei erzählte Hollywood-Regisseur Anatole Litvak, der ursprünglich aus Russland stammte und vor dem Machtantritt der Nazis auch in Deutschland gearbeitet hatte, die Geschichte eines jungen Wehr­machtssoldaten, der in amerikanische Gefangenschaft geraten ist und sich bereit erklärt, im kollabierenden Nazireich des Jahres 1944 für die Alli­ier­ten zu spionieren. ohne großen Heroismus und mit der Aussage, dass nicht alle Deutschen böse waren. Vor wie hinter der Kamera waren an dem Film viele deutschsprachige Künstler beteiligt, allen voran Oskar Werner in der Hauptrolle. Für Hildegard Knef war dies die erste ausländische Produktion, in der sie mitwirkte war – hatten amerikanische Produzenten bis dahin Skrupel gehabt, einer Deutschen, die nicht vor den Nazis geflüchtet war, eine größere Rolle zu geben, so bot dieser Stoff dafür eine gute Legitimation. Zudem war Hildegard Knefs Rolle nicht allzu groß: Sie taucht erst nach einer guten Filmstunde auf – und verschwindet nach rund fünfzehn Minuten wieder. Nichtsdestoweniger begrün­de­te das Drama nicht nur Hildegard Knefs internationale Karriere, sondern auch eine enge Freundschaft zwischen ihr und Litvak.


Mehr zu dem Film hier.


Pfingstmontag, 9. Juni 2025, 17.30 Uhr

Nachts auf den Straßen
(siehe unten)


Montag, 23. Juni 2025, 17.30 Uhr

Geständnis unter vier Augen (Treffpunkt Kanalstraße)
(siehe oben)


Montag, 30. Juni 2025, 17.30 Uhr

Gefährlicher Urlaub

The Man Between – GB 1953 – 100 Minuten – Schwarzweiß – R: Carol Reed – B: Harry Kurnitz – K: Desmond Dickinson – M: John Addison – D: Claire Bloom, James Mason, Hildegard Knef, Geoffrey Toone, Aribert Wäscher, Ernst Schrö­der, Hilde Sessak, Dieter Krause, Karl John, Ljuba Welitsch

Wir zeigen die deutsche Fassung.

Nachdem er mit dem in Wien spielenden „Der dritte Mann“ einen großen internationalen Erfolg bei Kritik wie Publikum gelandet hatte, drehte Carol Reed in der anderen damaligen Viersektorenstadt Berlin einen weiteren Krimi um einen ausländischen Besucher, der in mysteriöse Ereignisse verstrickt wird und schließlich in Ge­fahr ge­rät: In „The Man Bet­ween“ spielte Claire Bloom eine etwas naive jun­ge Engländerin, die ihren in Berlin sta­tio­nierten Bruder besuchen und ihre deut­sche Schwä­ge­rin (Hildegard Knef) kennenlernen möchte. Doch diese hat eine Vergangenheit und Geheimnisse ... Drehorte waren unter anderem Flughafen Tempelhof, Mo­ritz­platz (der hier den Potsdamer Platz doubelte), Jerusalemer Ecke Lindenstraße, Askanischer Platz, Tiergartenviertel, Theater des Westens, Nollendorfplatz, Schlesisches Tor, die Baustelle der Ame­ri­ka-Gedenkbibliothek und der Nürnberger Platz, der von einer enttrümmerten Wüste umgeben ist. Als offenkundig besondere Referenz an Hildegard Knef wohnt die von ihr gespielte Figur in einer Bernhardstraße, allerdings nicht der echten in Wilmersdorf, in der Hildegard Knef aufgewachsen ist, sondern einer fiktiven im weitgehend zerstörten Tiergartenviertel.


Mehr zu dem Film hier.



Das Programm im ersten Quartal 2025 und Wiederholungen im zweiten Quartal 2025:

Montag, 27. Januar 2025, 17.30 Uhr und nochmals am Montag, 14. April 2025, 17.30 Uhr

Die Sünderin

BRD 1950/1951 – 87 Minuten – Schwarzweiß – R: Willi Forst  – B: Gerhard Menzel, Willi Forst, Georg Marischka – K: Václav Vích – M: Theo Mackeben – D: Hildegard Knef, Gustav Fröhlich, Robert Meyn, Änne Bruck, Andreas Wolf

Die Reihe wird eröffnet mit dem skandalisierten Drama „Die Sünderin“, 1950/51 der erste Film, den Willi Forst, selbst ein Filmstar und Regisseur so eleganter Strei­fen wie „Maskerade“, „Allotria“ oder „Bel Ami“, nach dem Zwei­ten Weltkrieg inszenierte. Hildegard Knef, von ihrem zunächst wenig ergiebigen Ausflug nach Hollywood zurückgekehrt und strahlend schön, spielte in diesem für Forst ganz untypischen Werk die weibliche Hauptrolle an der Seite von Gu­stav Fröhlich, der zu diesem Zeitpunkt bereits seit Jahrzehnten zu den größten deutschen Stars zählte. Die Geschichte der Liebe zwischen einer jungen Frau mit frei­zügi­gem Sexleben und einem älteren, unheilbar kran­ken Künstler – erzählt mithilfe eines umfangreichen Off-Kom­mentars der Titelfigur – provozierte heftige Pro­teste weniger wegen der we­ni­gen Sekun­den, in denen man Hildegard Knef nackt sehen kann, als wegen der Darstellung der Themen „wilde Ehe“, Sex­arbeit, Sterbe­hilfe und Suizid – allesamt Dinge, die in dem Streifen nicht ver­urteilt wer­den. Der aufgeregte Widerstand insbesondere kirch­licher Kreise gegen den Film sorgte freilich dafür, dass „Die Sünderin“ ein Erfolg an den Kinokassen wurde.

Mehr zu dem Film hier.



Montag, 24. Februar 2025, 17.30 Uhr und nochmals am Montag, 12. Mai 2025, 17.30 Uhr

Alraune

BRD 1952 – 92 Minuten – Schwarzweiß – R: Arthur Maria Rabenalt – B: Kurt Heuser – K: Friedl Behn-Grund – M: Werner Richard Heymann – D: Hildegard Knef, Erich von Stroheim, Karlheinz Böhm, Rolf Henniger, Harry Meyen, Hans Cossy, Trude Hesterberg

Hanns Heinz Ewers' phantastische Geschichte „Alraune“ war bereits fünfmal zu einem Film gemacht worden, als 1952 diese Adaption entstand. In der Titelrolle glänzte Hildegard Knef als betörend schönes Geschöpf, das künstlich erschaf­fen wurde und aufgrund seiner Eltern dazu verdammt ist, alle Menschen in sei­ner Nähe ins Unglück zu stürzen. In der männlichen Hauptrolle des Erschaffers und Zieh­vaters der jungen Frau hatte der le­gendäre österreichische Holly­wood­regisseur und Schauspieler Erich von Stroheim seinen einzigen Auftritt in einem deut­schen Film. Die Photographie verantwortete mit Friedl Behn-Grund einer der be­deutend­sten deutschen Kameramänner, wie auch schon beim ersten deutschen Nachkriegsfilm „Die Mörder sind unter uns“, mit dem Hildegard Knef 1946 zum Star geworden war. Die Musik schrieb der aus dem Exil in Hollywood zurückgekehrte Werner Richard Heymann, der Anfang der dreißiger Jahre einer der erfolgreichsten Schöpfer von Tonfilmschlagern war. Gleiches gilt für den Texter Robert Gilbert, mit dem Heymann hier noch einmal zusammenarbeitete – für einen der ersten Gesangsauftritte von Hildegard Knef.

Mehr zu dem Film hier.



Montag, 31. März 2025, 17.30 Uhr und nochmals am Pfingstmontag, 9. Juni 2025, 17.30 Uhr

Nachts auf den Straßen

BRD 1951/1952 – 111 Minuten – Schwarzweiß – R: Rudolf Jugert – B: Fritz Rotter, Helmut Käutner – K: Václav Vích – M: Werner Eisbrenner – D: Hildegard Knef, Hans Albers, Lucie Mannheim, Marius Goring, Heinrich Gretler

Die Autobahnen sind Anfang der fünfziger Jahre noch sehr leer, und so kann ein alternder Lastwagenfahrer (Hans Albers) eine prall gefüllte Geldbörse unter­schla­gen, als er dort eines Nachts auf einen verunfallten Wagen trifft, dessen Fah­rer tot ist. Kurz darauf nimmt er eine sehr attraktive junge Anhalterin (Hilde­gard Knef) mit, deren Reizen er schließlich nicht nur erliegt, sondern durch die der etwas frustrierte Kleinbürger auch vollends auf die schiefe Bahn zu geraten droht. Doch dessen kluge Ehefrau (die aus dem britischen Exil zurückgekehrte Lucie Mannheim, deren Ehemann Marius Goring hier den Oberbösewicht spielt) kämpft geschickt um ihn. Das Kriminal- und Ehedrama schrieben Fritz Rotter, der vor seiner Vertreibung durch die Nazis ein erfolgreicher Drehbuchautor ge­wesen war und zu dessen letzten Arbeiten „Nachts auf den Straßen“ gehörte, so­wie Helmut Käutner, in den vierziger und fünfziger Jahren einer der bedeu­tendsten deutschen Filmemacher. Ihm hatte Rudolf Jugert während des Zweiten Weltkriegs als Stamm-Regieassistent gedient, da Jugert unter den Nazis keine Filme inszenieren wollte. Nach 1945 zählte er dann seinerseits zu den inter­essantesten Regisseuren des bundesdeutschen Kinos, wofür „Nachts auf den Straßen“ ein gutes Beispiel ist. Produziert wurde der Film von keinem Ge­rin­ge­ren als dem legendären Eric(h) Pommer, der bis 1933 der wohl erfolgreichste Produzent Deutschlands war und bei der Ufa eine führende Stellung hatte.

Mehr zu dem Film hier.


Die Reihe wird in den kommenden Monaten fortgesetzt.


Unser Flyer zu dieser Reihe im dritten Quartal 2025. Sie dürfen ihn gern herunterladen, ausdrucken, verteilen oder einrahmen und an die Wand hängen.

Unser Flyer zu dieser Reihe im Mai und Juni 2025. Sie dürfen ihn gern herunterladen, ausdrucken, verteilen oder einrahmen und an die Wand hängen.

Unser Flyer zu dieser Reihe im April 2025 (plus der Wiederholungstermine für die Filme aus dem ersten Quartal). Sie dürfen ihn gern herunterladen, ausdrucken, verteilen oder einrahmen und an die Wand hängen.

Unser Flyer zu dieser Reihe im ersten Quartal 2025. Sie dürfen ihn gern herunterladen, ausdrucken, verteilen oder einrahmen und an die Wand hängen.


Mehr Informationen über Aktivitäten zum 100. Geburtstag von Hildegard Knef:

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